
📌Hallo S. Sagenroth! Schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mich in der Bücherstube zu besuchen.
Wenn man sich Dein Autorenprofil ansieht, erfährt man, dass Du verheiratet bist, zwei Söhne hast und mit Deiner Familie und der Katze Cleo im Rheinland lebst. Außerdem kann man nachlesen, wie Dein Autorenname entstanden ist und welche Bücher Du bisher geschrieben hast. Aber es gibt noch eine ganze Menge, was wir nicht wissen.
Zum Beispiel…
📌Trinkst Du Kaffee oder Tee? Gibt es morgens Brötchen oder Müsli? Wie sieht die erste Stunde Deines Tages aus? 😉
Hallo liebe Bücherstube, ganz herzlichen Dank für diese Gelegenheit. Und sehr gerne beantworte ich die Fragen. Ich mag sowohl Kaffee als auch Tee, trinke aber doch sehr viel häufiger morgens Kaffee und zwar Cappuccino mit recht starkem Espresso, den ich wie die Italiener auf der Herdplatte koche, weil meinen Kaffeekonsum keine der Espressomaschinen auf die Dauer ausgehalten hat. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich früh morgens gar nichts frühstücke, außer im Urlaub, wenn ich mal im Hotel bin und da esse ich dann aber meistens irgendetwas landes- oder ortstypisches, was man sonst nicht so bekommt. Bevorzugt nichts Süßes. Am liebsten aber mit Käse überbackene Tomaten und Spiegelei. Beides sehr gern mit einem Schuss Tabasco. Aus Brot und Brötchen mache ich mir nicht so viel und verzichte ich daher meistens darauf. Ansonsten – wie sieht die erste Stunde aus? Wenn ich zur Schule muss, ist da nicht allzu viel Zeit. Das Übliche: Duschen, Anziehen, Kaffee trinken, Nachrichten checken, Söhne wecken und dann geht’s schon los. An Wochenenden und in den Ferien dagegen gilt die Zeit morgens aktuell fast immer dem Schreiben oder sonst allem, was die Bücher trifft. Die sozialen Medien, in die ich erst 2018 mit meinem Pseudonym eingezogen bin, binden da doch recht viel Zeit. Und irgendetwas gibt es da fast immer.
📌Wenn du dich mit einem Wort beschreiben solltest…welches wäre das?
Ein Wort? Wow, das ist schwierig, da ich glaube, ich sehr verschiedene Seiten habe. Aber: Lebensbegeistert könnte so ein einziges Wort sein.
📌Du bist ja hauptberuflich Grundschullehrerin und arbeitest mit den ganz Kleinen. Hattest Du diesen Berufswunsch auch schon als Kind?
Nein, eigentlich nicht. Ich wollte tatsächlich schreiben und auch meine Bücher selbst illustrieren. Denn Zeichnen und Malen war früher meine zweite Leidenschaft. Es ist aber schon lange hinter dem Schreiben und Fotografieren zurückgetreten. Dennoch ist der Beruf der Grundschullehrerin nach ein paar Umwegen mein Traumberuf geworden. Zusammen mit dem Schreiben ist das zwar durchaus zeitfüllend und nicht ganz unstressig, aber eigentlich dennoch perfekt.
📌War das Schreiben schon immer Deine Leidenschaft? Wann kam zum ersten Mal der Gedanke, wirklich selbst ein Buch zu schreiben?
Ja, ich habe schon ganz früh alles Mögliche geschrieben, vorrangig aber Briefe und lange Aufsätze in der Schule. Später Gedichte, dann lange E-Mails und zum Leidwesen meiner Freunde viel zu lange WhatsApp-Nachrichten. Der Wunsch, Bücher zu schreiben, schlummerte aber immer schon, allein die Zeit hat gefehlt. Tschick von Wolfgang Herrndorf war dann so etwas wie eine Initialzündung. Im Herbst 2014 habe ich dann endlich mit A. S. Tory angefangen. Aber es hat noch drei weitere Jahre gebraucht, bis ich ernsthaft über den Anfang hinausgekommen bin. Tatsächlich hatte ich zwischendrin mein Buchprojekt fast wieder vergessen.
📌Wie vereinbarst du das Schreiben mit deinem Job?
Hast du feste Schreibzeiten in der Woche und/oder Rituale oder Herangehensweisen, die dir dabei helfen, regelmäßig zu schreiben?
Bis 2020 habe ich vorrangig in den Ferien und im Urlaub geschrieben. Für die richtige Roadtrip-Atmosphäre brauchte ich also irgendwie immer einen Tapetenwechsel und einfach Zeit und Ruhe. Die Pandemie hat letztes Jahr aber nicht nur den Wegfall der Reisen, sondern auch den Onlineunterricht und das Fehlen der „Mama Taxi“ Fahrten gebracht, das durchaus nachmittags immer zeitfüllend war. Damit ging es dann auch unter der Schulzeit. Feste Zeiten habe ich nicht. Ich schreibe, wann immer dazu Zeit ist, am liebsten eigentlich spät abends und nachts, aber das geht nach wie vor nur in den Ferien. Sonst würde mich das unter der Schulwoche natürlich echt killen.
📌Wie würde denn ein perfekter (Schreib)-tag bei Dir aussehen?
Morgens aufstehen, Kaffee trinken. Die Morgenluft genießen. Schreiben. Dann raus: am besten Schwimmen und Meer. Das Leben genießen. Und wieder Schreiben. So war das bei Band 1, den ich zum großen Teil 2017 (nach zweijähriger Schreibpause) im Urlaub in der Bretagne fertig geschrieben habe.
📌Auf Deiner Website kann man sich eine PDF Datei herunterladen mit vielen Rezepten. Was für einen Zusammenhang gibt es zwischen ihnen und der Buchreihe?
In Band Eins und Zwei wird verdammt viel gegessen. Ist mir erst später aufgefallen. Ab Band 3 wird das etwas gemäßigter. Aber es gehört für mich irgendwie auch zum Reisen dazu. Es ist einfach eine weitere Sinneserfahrung. Musik, Menschen, Begegnungen, Reisen, neue Eindrücke und Einsichten – also all diese teils auch sehr sinnlichen Eindrücke, das ist es, was für mich das Leben lebenswert macht und was ich gerne auch dem Leser vermittele.
📌Ich backe leidenschaftlich gerne. Wird es irgendwann auch ein Kuchenrezept passend zur Geschichte geben?
Ich bin immer stolz wie Oskar, wenn ich auch einmal einen schönen Kuchen backe. Aber ich gebe es zu, das ist selten geworden. Meine eigentliche Leidenschaft ist eher das Kochen, was aber auch daran liegt, dass ich mir nicht allzu viel aus Süßem mache. Allerdings kochen mittlerweile auch mein Mann und meine Söhne. Ein Geschenk der Pandemie. Und ich habe aber gerne zugunsten des Schreibens diese ursprüngliche Domäne abgegeben.
📌Spannend finde ich auch das „Begleitende Unterrichtsmaterial“, das Lehrkräfte sich auf Deiner Seite runterladen können. So eine Buchbesprechung hätte ich in der Schule auch gerne gemacht. Wie bist Du auf die Idee gekommen?
Es war ein Tipp einer Freundin. Sie meinte, dass das ganz gut zu Band 2 passen würde. Und Band 2 ist zumindest einmal auch schon in der Schule gelesen worden. Ich habe es aus Zeitgründen nicht weiter ausgebaut und auch nicht kommerziell genutzt, aber nun zumindest auf die Website gestellt.
📌“A. S. Tory“ ist ja eine Mischung aus mehreren Genres und hätte auch sehr gut zum Thema Genremix am 28.07. gepasst. In welche würdest Du sie einordnen?
Ja, in der Tat. Leider immer wieder etwas problematisch, obwohl ich selbst schon immer Bücher gemocht habe, die nicht nur in ein Kästchen passen.
A.S. Tory sind Roadtrips bzw. Roadmovies, Jugendbücher, AllAger, Belletristik, zeitgenössische und zeitkritische Romane, auch mit historischen Elementen wie bei Band 2 der Nationalsozialismus, auch etwas Krimi.
Im Grund ist alle das drin, was ich mag.
📌Gibt es eigentlich eine Genre, die Du gar nicht magst?
Horror, Thriller und Erotikromane sind jetzt eher nicht so mein Ding. Auch Fantasy nur bedingt. Klingt etwas fatal. Aber ja, abgesehen von Krimis, die ich echt liebe, muss ich bei den beliebtesten Genres des Selfpublishing leider echt passen … Wobei ich Bücher, die gewisse Elemente davon tragen, durchaus mag. Ein Buch darf düster und auch mal brutal sein, auch Liebeszenen und Erotik enthalten, aber eben nicht nur.
📌Wie bist du auf die Idee zu „A. S. Tory“ gekommen? Hast Du von Anfang an eine Reihe geplant?
Wie gesagt, eine Initialzündung war Tschick: Roadmovie, Ichperspektive, Jugendliche. Etwas verrückt und abgefahren. Das hat mich einfach gecatcht, hat mir aber auch an anderen Büchern schon immer gefallen.
Da ich es aber nicht nachschreiben wollte, habe ich mich damals hingesetzt und mich gefragt: Was will ich? Was kann ich erzählen?
Der Wunsch, dass es eine altersübergreifende Zielgruppe erreichen und Mädchen wie Jungen, Frauen und Männer, war sehr schnell da. Weil genau diese Bücher mich besonders beeindruckt haben: Carlos Ruiz Zafóns Romane oder natürlich Harry Potter. Auf meiner Anfangsskizze, stand nicht viel. Mehr oder weniger: Junge, Abenteuer, Reisen (ja, die Orte der drei Bände waren alle zum Teil schon dabei), mysteriöser Auftraggeber und dass mein Held auf seinen Reisen nach und nach mehr Gleichaltrige kennenlernt, die ihn begleiten sollen. Es ist aber dann doch nur bei Chiara und Chan (Band 3 ist er ja mit dabei) geblieben. Kurz habe ich über eine weibliche Ich-Erzählerin nachgedacht, was mir ja im Grunde näher gekommen wäre. Aber da ich unbedingt wollte, dass ich auch Jungen und Männer erreiche, habe ich mich für einen männlichen Erzähler entschieden und schließlich auch für mein kurioses Pseudonym. Frauen haben da nämlich meistens weniger Probleme mit, einem männlichen Icherzähler zu folgen.
Und nein, eine Reihe war zuerst nicht geplant. Meine Pläne waren anfangs so diffus, ich hatte nicht einmal wirklich über eine Veröffentlichung nachgedacht. Zuerst ging es einfach nur darum, einmal ein Buch zu schreiben. Allein das war anfangs schon Abenteuer genug. Und ich gebe es zu, das Schreiben war nie wieder so schön unbeschwert, wenngleich auch etwas naiv, wie beim ersten Buch.
Kannst Du Dir auch vorstellen einen Liebesroman zu schreiben?
In A. S. Tory geht es ja auch immer ein bisschen um Beziehungen und Liebe, auch die Geschichte zwischen Sid und Chiara wird ja nach und nach im Grunde eine Liebesgeschichte. Die Thematik gehört ja auch einfach zum Leben dazu und ist damit auch in fast allen Büchern oder Filmen, auch in der Musik mit dabei. Es ist und bleibt etwas Wichtiges. Lebenselixier. Etwas, das uns immer irgendwie umtreibt. Das Salz in der Suppe, wenn man so will. Aber in Reinform – nur Liebesgeschichte – ist es eher nicht so mein Ding, habe ich auch bislang beim Lesen nie so favorisiert. Liebesromane, die mich damit wirklich mal überzeugt haben, waren aber zum Beispiel von Jojo Moyes und Nicholas Sparks.
Planst du den Plot vorher oder schreibst du einfach drauf los?
Ich plane ihn in Grobform, habe zum Teil bestimmte Szenen und Bilder fest im Kopf, meist den Anfang und auch den Schluss, sogar teils recht genau, recherchiere auch, also ich lege nicht los, bevor ich nicht weiß, wohin die Reise geht, aber alles andere ergibt sich beim Schreiben. Ich reise also ein bisschen mit und lasse mich überraschen, wer und was da so alles kommt.
Nutzt Du Notizbücher oder sammelst Du Deine Ideen auf dem Laptop?
Nein. Notizzettel oder Karteikarten oder dergleichen gibt es nicht bei mir. Innerhalb des Skriptes notiere ich mir immer am Laptop oder auch Handy (ich schreibe auch zuweilen am Handy) , was als nächstes kommt und vorab die Grobplanung. Das lösche ich dann Stück für Stück, bis alle Notizen verarbeitet wurden.
Welcher Mensch kommt Dir in den Sinn, wenn Du das Wort Erfolgreich hörst?
Innerhalb der Buchbranche natürlich so einige, am meisten wohl J.K. Rowling. Und das freilich zurecht.
Und wenn du eine berühmte Persönlichkeit treffen könntest – Wer wäre es und warum?
Leider sind so manche, die ich besonders verehrenswert fand, schon gestorben. Ganz vorne weg David Bowie. Sein Tod hat mich wirklich sehr traurig gemacht. Auch der von Carlos Ruiz Zafón. Oder von Wolfgang Herrndorf. Die Besten gehen einfach zuerst.
Bleibt aber J.K.Rowling. Interessant wäre eine Begegnung allemal.
Gibt es eine Entscheidung, die du in deinem Leben getroffen hast, die du gerne rückgängig machen würdest?
Eigentlich nicht. Mit dem entsprechenden zeitlichen Abstand war eigentlich alles so richtig, wie es war. Auch wenn manches durchaus schmerzhaft war und wirklich nicht nur geradlinig. Alles in allem hat aber, zumindest nach Jahren oder aus dem Abstand heraus betrachtet, das Meiste Sinn gemacht.
Auf welchen Social Media Plattformen trifft man Dich am meisten an?
Am meisten auf Instagram. https://www.instagram.com/s.sage2018/
Gefolgt von Facebook https://www.facebook.com/siegmund.sagenroth.3/
Oder: https://www.facebook.com/sagenroth/
Auch neuerdings auf TikTok
https://www.tiktok.co
Früher häufiger und jetzt noch ab und an meinem alten WordPress-Blog: https://sagenroth.wordpress.com/?page_id=1586m/@sagenroth?lang=de-DE
Und sehr gerne übrigens auch mal auf meinem aktuellen Website-Blog, der eigentlich sehr viel ansprechender ist, den aber bislang kaum einer entdeckt hat. https://www.sagenroth.de/blog
Bei Twitter bin ich auch, kann mich damit aber noch nicht so richtig anfreunden.
https://twitter.com/sagenroth
Wow, dann bis Du ja auf etlichen Plattformen unterwegs und meine LeserInnen werden Dich bestimmt finden.
Vielen lieben Dank für Deinen Besuch!
– Vielen Lieben Dank für das schöne Interview, liebe Bücherstube!
Ganz herzlichen Dank für das tolle Interview und diesen schönen Beitrag!!!🥰
LikeGefällt 1 Person