
Eine düstere Märchenadaption
Märchen beginnen oft mit der Phrase, „Es war einmal…“ und enden mit „und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage“.
Ebony beginnt dort, wo wahre Märchen enden, doch das Ende ist anders als erwartet.
Wird sie den Verlauf der Geschichte ändern können?
Als Ebony mitten im Wald, in einer Grube erwacht, ist sie überall mit Schmutz bedeckt, ihre Kleidung ist zerrissen und sie ist verletzt. Sie kann sich an nichts erinnern und hat keine Ahnung, wer sie ist. Was ist passiert? Warum liegt sie in diesem Sarg in der Grube und wieso ist sie umgeben von so vielen Toten? Sie weiß nur, dass sie dort nicht bleiben kann und flüchtet kopflos durch den Wald. Doch Ebony ist nicht völlig alleine, denn da ist diese rätselhafte Stimme, die sie nicht nur einmal vor einer Gefahr gewarnt hat. So macht sie sich also auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Das dunkle Cover ist wunderschön und passt mit seinem Design perfekt zum Buch.
Der rote Apfel ist bereits der erste Hinweis darauf, um welches Märchen es sich hier handelt.
Der Schreibstil des Autoren-Duos ist sehr flüssig und leicht. Auf den ersten Blick hat „Ebony – Todesangst im Prinzenwahn“ nur wenig mit dem Original zu tun, doch lasst Euch nicht täuschen.
Es ist eine völlig neue Interpretation von Schneewittchen, die nicht nur düster, sondern teilweise oft auch grausam und blutig ist.
Die Autorinnen haben das Geschehen sehr gut in Szene gesetzt und die Märchenelemente gekonnt darin eingepflochten.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Sicht von Ebony. So erhalten wir einen guten Einblick in Ihre Gedankengänge und ihre Gefühle und rollen die Geschichte von hinten auf. Ihre Denk- und Handlungsweise spiegelte die einer Märchenfigur zu 100 Prozent wider.
Auf ihrer Flucht durch den Wald, trifft sie auf Alan, Guy und Raymond. Die drei nehmen sich ihrer an und bringen sie nach Burg Tarentshall. Aber kann sie den Männern wirklich vertrauen?
Immer wieder ploppen vor ihrem Auge Flashbacks und Erinnerungsfetzen auf. Ist sie wirklich Schneewittchen? Oft hatte ich das Gefühl, dass sie sich diese Frage sehr wohl schon beantworten kann, aber die Wahrheit nicht akzeptieren will.
„Ich – bin nicht Schneewittchen. Die Prinzessin ist tot. Mein Name ist Ebony.“
Besonders spannend fand ich Arawn, der Ebony als Stimme in ihrem Kopf nicht nur leitet, sondern auch bis zum Schluss begleitet.
Teilweise blieben die Figuren mir jedoch etwas zu flach und es fehlte an Tiefe. Besonders bei den Prinzen fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht gänzlich überzeugen.
Am Ende blieben einige Fragen unbeantwortet und es ging mir alles etwas zu schnell. Ein paar weitere Seiten hätten der Geschichte sicher nicht geschadet.
Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von Märchenadaptionen.
Die Geschichte habe ich gerne gelesen. Da es mal eine anderen Märchenadaption ist.
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Ja, dass stimmt! Auch wenn ich eigentlich nicht so der Fan von Märchenadaptionen bin, fand ich die Geschichte prima!
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