🎙Who are you?🎙 Almut Halaski

Heute ist Almut Halaski zum Abschluss der Blogtour von „Das Licht der Cambra – Schattenklang“,  in meiner Bücherstube zu Gast.

Kennengelernt habe ich Almut habe ich im Januar diesen Jahres, als ich ihr Debüt „Das Licht der Cambra – Wolkentor“ lesen durfte.

Hallo Almut,

schön, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mich in der Bücherstube zu besuchen. Ich freue mich riesig, dass Du mich eingeladen hast. 🙂

Wenn man Google nach Dir durchforstet, erfährt man noch nicht sonderlich viel über die Autorin Almut Halaski.

Zuerst würde ich gerne den Menschen hinter dem Namen etwas besser kennenlernen. Irgendwo habe ich gelesen, „Almut Halaski führt wie die Heldin ihrer Romanreihe ein geheimes Doppelleben.“
Was heißt, Du führst ein geheimes Doppelleben? Ist Almut Halaski ein Pseudonym?

Nein, das ist mein richtiger Name.
Das Doppelleben, das ich führe, ist mehr eine Charaktereigenschaft von mir. Wenn allzu viele Eindrücke auf mich einprasseln, wandern meine Gedanken zu fernen fantastischen Welten. Es ist eine Art Schutzmechanismus. Das Ausdenken von Geschichten hat mir schon als Kind geholfen, abends zur Ruhe zu kommen und die hunderttausend Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

Trinkst Du Kaffee oder Tee? Gibt es morgens Brötchen oder Müsli? Wie sieht die erste Stunde Deines Tages aus?

Unter der Woche esse ich Haferflocken mit Obst, am Wochenende gibt es Brötchen und sonntags zusätzlich ein Ei.
Und ich bin eine absolute Teetrinkerin. Ich liebe den Duft von Tee, das Aroma, den Geschmack. Es ist ein berauschender Moment, wenn sich die Teeblätter durch das Aufgießen des heißen Wassers raschelnd und zischend entfalten.


Du lebst mit Deiner großen Familie im Süden Berlins, bist gelernte Physiotherapeutin und hast einige Jahre Geschichte und Philosophie studiert. Jetzt widmest Du Deine Zeit der Familie und Deiner Schreibleidenschaft.
Ich habe gelesen, dass Du fünf Kinder hast. Ich habe selbst zwei Kinder großgezogen und weiß, wie viel Freude, aber auch Arbeit sie machen.
Wie schaffst Du Dir da nebenher noch den Freiraum zum Schreiben?
Hast Du feste Schreibzeiten in der Woche und/oder Rituale oder Herangehensweisen, die Dir dabei helfen, regelmäßig zu schreiben?

Wenn alles gut klappt, setze ich mich gleich nach dem Frühstück an meinen Computer und schreibe so lange, bis ich Mittagessen kochen muss. Nachmittags sind dann häufig zu viele Termine, als dass ich zum Schreiben käme. An manchen Tagen gelingt es, an anderen nicht. Manchmal stehe ich auch am Wochenende früher auf, um noch vor dem Frühstück zu schreiben. Da komme ich meist am besten voran, weil es dann noch ganz ruhig im Haus ist. Vor der Veröffentlichung meines ersten Buches war es leichter, meine Schreibroutine einzuhalten. Die Vermarktung meiner Bücher nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Und privat läuft natürlich auch nicht immer alles rund.

Tee ist mein ständiger Begleiter beim Schreiben und ein Blick durchs Fenster in die Natur, sonst nichts. Ich könnte niemals Musik dabei hören. Alles, was ich sehe, fühle und höre, entsteht in meinen Gedanken, die fantastische Welt, die Emotionen meiner Charaktere und ja, auch Musik.

Hast Du bei all dem noch Zeit für ein Hobby?

Ich lese immer noch sehr viel. Das ist wunderbar. Als Autorin entwickele ich mich ständig weiter. Das geschieht zum einen durch das Schreiben, aber zum anderen auch durch das Lesen. Zum Teil muss ich auch Fachliteratur lesen, weil es für meine Bücher relevant ist.
Vor Corona habe ich im Chor gesungen. Ich wollte eigentlich schon lange wieder damit anfangen. Aber im Moment weiß ich nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte.

Welches Buch liest Du gerade?

„Crush“ von Tracy Wolff.

In Deinem Garten tummeln sich magische Pflanzen, die auf Vernachlässigung mit explosionsartigem Wachstum reagieren.
Hast Du die Pflanzen aus der Wolkenwelt mitgebracht? 😉

Oh, das wäre so toll! Aber nein, leider nicht. Ich habe immer so wenig Zeit für die Gartenarbeit, trotzdem wachsen die Pflanzen wie verrückt. Meine Rosen habe ich schon ewig nicht mehr gedüngt. Aber die Blüten sind prachtvoll. Manchmal denke ich, die Pflanzen wetteifern um meine Aufmerksamkeit durch das schnelle Wachstum. Es erinnert mich an die Geschlechtertürme in San Gimignano in der Toskana. Die Familie mit dem höchsten Turm hatte das höchste Ansehen.

Welches Wort beschreibt Dich am besten?

Ein Wort ist wirklich schwer. Dann sage ich:„fantasievoll“! Denn viele meiner anderen Charaktereigenschaften resultieren daraus.

Ich treffe meine Entscheidungen fast immer aus dem Bauch heraus. Wie ist das bei Dir? Bist du ein Gefühls- oder ein Kopfmensch?

Das ist eine gute und sehr schwere Frage. Ich bin auf jeden Fall ein Gefühlsmensch. Emotionen meiner Mitmenschen nehme ich sehr bewusst wahr und das beeinflusst natürlich auch mein Handeln. Aber ich mache mir auch tausend Gedanken. Ich bin ein Für-und-Wider-Denker. Alles wird vorher ewig analysiert und abgewogen. Ich entscheide mich nur selten spontan.
Eigentlich bin ich eher schüchtern. Aber ich finde es schön, mit einem Lächeln auf die Menschen zuzugehen. Ich bin auch sehr neugierig und liebe ernsthafte Gespräche. Ich würde also abschließend sagen, dass Gefühle meine Gedanken so sehr beeinflussen, dass ich nach gezieltem Nachdenken, meine Entscheidung fälle.

Bei Terminen bin ich grundsätzlich immer 5 Minuten vor der Zeit da. Erscheinst Du normalerweise eher zu früh oder zu spät?

Das kommt auf die Situation an. Wenn ich das erste Mal einen wichtigen Termin irgendwo habe, bin ich überpünktlich, weil ich mir vorher schon Hunderte Szenarien überlegt habe, die schiefgehen könnten. Auch wenn ich meine Kinder fahre oder abhole, bin ich pünktlich. Schwierig ist es bei

regelmäßigen Terminen in unmittelbarer Nähe. Da ich immer so viel zu tun habe, denke ich dann häufig, ich hätte noch Zeit, um rasch etwas zu erledigen. Also, zur Chorprobe kam ich meistens fünf Minuten zu spät.

Kommen wir nun zu Deinem Autorendasein…

Schon von klein auf tauchst Du gerne in fiktive Parallelwelten ein. Wann hast Du angefangen zu schreiben?

Während des Studiums habe ich angefangen, immer mal wieder kleinere Geschichten (meist so um die 30 Seiten) zu schreiben. Den ersten Roman habe ich dann, glaube ich, 2006 begonnen. Aber das ging eher stockend voran und ich habe ihn nie beendet. Ernsthaft angefangen zu schreiben, habe ich 2011.

Wie viele Bücher liegen denn dann noch in Deiner Schublade und warten darauf, das Licht der Welt zu erblicken?

Am weitesten bin ich mit dem dritten Teil der „Licht der Cambra“-Reihe vorangekommen. Aber ich habe noch Bücher aus anderen Genres mit erwachsenen Protagonisten begonnen. Bei dreien habe ich schon die ersten Kapitel geschrieben.

Gerade ist mit „Schattenklang“ der zweite Teil der Reihe
„Das Licht der Cambra“ erschienen. Wie viel Bände wird es insgesamt geben?

Mit dem dritten Band wird meine Protagonistin Chloe einen Teilabschnitt ihrer Ausbildung abgeschlossen haben. Danach geht es spannend weiter. Ich habe die Story bis zum Reihenende durchgeplant. Ich kann nur nicht absehen, wie viele Seiten es genau werden. Von der Story würde es passen, dass nach dem dritten Band noch vier Bände folgen.

Mit Deinem Debüt „Wolkenton“ hast Du die Messlatte schon ziemlich hoch gehängt. Lässt Du Dich vom Erfolg Deines ersten Buches unter Druck setzen?

Im ersten Band stelle ich meine Protagonistin, ihr Leben und ihre Freunde vor, führe in die fantastische Wolkenwelt ein, gebe viele Einblicke in die geheime Ausbildung und erkläre alles über die Welt meiner Schutzengel. Das sind natürlich sehr viele Informationen. Ich wusste, dass der zweite Teil noch mehr Action enthalten würde und ich noch mehr Zeit hätte, meinen Charakteren Tiefe zu verleihen. Deshalb hatte ich gehofft, dass der zweite Teil auch sehr gut bei meinen Leser*innen ankommen würde.

Wie bist Du auf die Idee zu „Das Licht der Cambra“ gekommen?

Ich hatte als Teenager ein Erlebnis, wo ich bis heute nicht weiß, wie ich es überleben konnte. Und als Mutter bleibt einem sowieso ständig das Herz stehen. Wenn die Kleinen oder auch Großen dann eine gefährliche Situation unbeschadet überstanden haben, fragt man sich automatisch, ob es Schutzengel gibt.

Verrate mir doch mal Dein Lieblingszitat aus „Schattenklang“

Mir fallen auf Anhieb sechs Zitate ein. 🙂 Aber um nicht zu spoilern, werde ich alles, was mit den Kämpfen zu tun hat, weglassen.
Ich entscheide mich für dieses: „Wer legt denn fest, was merkwürdig oder komisch ist?“
Ich hasse es, wenn Menschen, vor allem Kinder, in eine bestimmte Form gepresst werden sollen und wenn nur die Erfolg haben, die am besten einer vorgegebenen Norm entsprechen.

Hast Du den Plot geplant oder einfach drauflos geschrieben?

Ich bin Rotkäppchen. 🙂 Ich trage mein rotes Mäntelchen mit der Kapuze, das mich ausmacht, und habe einen Korb mit fantastischen Leckereien dabei. Ich habe genau das Ziel im Kopf, nämlich das Haus meiner Großmutter, und ich kenne auch den Weg. Aber unterwegs entdecke ich immer wieder Neues und Bezauberndes, wie Blumen oder einen schönen Stein, einen einzigartigen Stock. Ich nehme die Dinge mit und weiche ein wenig von dem Weg ab. Aber ich verliere nie das Ziel aus den Augen und werde irgendwann die magische Lichtung mit dem Haus der Großmutter erreichen. Aber manchmal fühle ich mich, als wäre ich im Bauch des Wolfes gefangen, zur Untätigkeit verdammt.
Wollen wir hoffen, dass mein schnuckliger Jägersmann vorbeikommt und mich befreit. 😉 Obwohl mein emanzipiertes „Ich“ sich lieber selbst befreien würde, vorzugsweise mit einer spitzen Schreibfeder.

Nutzt Du Notizbücher oder sammelst Du Deine Ideen auf dem Laptop?

Ich habe eine unübersichtliche Zettelwirtschaft (zum Teil steht nur ein Satz oder ein Wort drauf) und sehr detaillierte Listen auf dem Laptop. Dort stehen die Themen des Buches und Erlebnisse meiner Charaktere in der richtigen Reihenfolge untereinander. Häufig kommt etwas dazu, anderes wird gestrichen und manchmal wird die Reihenfolge geändert.

Beschreibe Deine Hauptprotagonistin Chloe doch einmal in drei Worten.

Es ist wirklich schwer, mich auf drei Worte festzulegen. Ich probiere es mal damit: sportlich, kreativ, zurückhaltend

Welche Figur magst Du neben Chloe am liebsten?

Da gibt es sehr viele. Aber ich entscheide mich für Hans. Er ist nicht nur ein Dämonenjäger und dadurch ein begnadeter Kämpfer, sondern auch der beste Heiler der Wolkenwelt. Sein Lebenslauf ist besonders. Das habe ich in beiden Büchern schon angedeutet. Es macht mir viel Spaß, immer wieder einen winzigen Teil seiner faszinierenden Vergangenheit zu enthüllen. Und Henry und er sind die professionellen Schutzengel, die die Handlung am meisten vorantreiben. Ein Buch lebt von solchen Nebencharakteren.

Du bringst Deine Bücher bisher als Selfpublisherin heraus. Was ist für Dich der Vorteil daran?

Na ja, sagen wir mal so. Ich habe bisher gehört, dass man als Newcomer-Autorin, die auch noch eine Fantasy-Reihe schreibt, kaum eine Chance hat, einen Verlag zu finden. Daraufhin habe ich es erst gar nicht versucht. Da spart man sich das Exposé und das ewige Warten. Und man kann die Geschichte so erzählen, wie man es möchte, und das Cover nach seinen eigenen Wünschen gestalten lassen.

Ich habe keine eigene Homepage gefunden. Ist die noch geplant oder reichen Dir die anderen Social Media Plattformen?
Wo trifft man Dich am meisten an?

Eine Homepage ist noch geplant. Aber im Moment fehlt mir die Zeit dazu. Instagram finde ich schon sehr zeitaufwendig. Dort trifft man mich am meisten an. Ich habe unglaublich liebe Menschen durch Bookstagram kennengelernt. Das ist eine große Bereicherung. Aber ich werde demnächst eine kurze Social Media Pausen einlegen, um wieder in meine Schreibroutine zu kommen.

Vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit für mich genommen hast Almut!

Ich danke Dir für die interessanten Fragen und dass Du mir so lange zugehört hast. 🙂

3 Antworten auf “🎙Who are you?🎙 Almut Halaski”

  1. Hallo und guten Tag,

    Oh, was für ein umfangreich geführtes Interview.
    Also ich kenne den Vornamen Almut auch nur als weiblich…Almuth „Alma“ Schult…war nämlich mal die deutsche Torwartfrau im Fussball…augenzwickern…

    LG..Karin..

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