🎙️Who are you? 🎙️ Neo Helm ♥️

Heute gibt es nach langer Zeit mal wieder ein Autoreninterview auf meinem Blog.

Ich freue mich, dass Neo Helm mich in meiner Bücherstube besucht hat.

Neo hat im Dezember 2023 mit „Halbgott 1 – Die Flucht der Unsterblichen“ sein Debüt veröffentlicht. Ich habe den Autor im März auf der Buchmesse in Leipzig persönlich kennenlernen dürfen und gemeinsam mit Jadranka.loves.books und conny.loves.books haben wir uns bei einem Kaffee sehr nett unterhalten. Deshalb freue ich mich sehr, dass Neo heute den Weg in meine Bücherstube gefunden hat und uns einen Blick hinter die Kulissen gewährt.

Gila: Mach es Dir bitte bequem auf meiner Couch Neo. Hast Du schon gefrühstückt? Was darf ich Dir anbieten? Tee oder Kaffee? Brötchen oder Müsli?

Neo: Hallo Gila! Herzlichen Dank für die Einladung, ich lasse mich in die weichen Kissen sinken und trinke gern einen Tee, um vom Kaffee runterzukommen. Ich war früher Teetrinker und möchte es wieder werden. Seit ich eine Handkaffeemühle habe, mahle ich mir immer frischen Kaffee. Leider verstauben meine ganzen Teekannen. Also gebe ich dem Tee wieder eine Chance. Und ein Brötchen nehme ich auch.

Gila: Verrate meinen Lesern doch bitte kurz, woher Du kommst.

Neo: Ich wohne im grünen Gütersloh. Vor elf Jahren kam ich aus beruflichen Gründen nach Ostwestfalen. Aufgewachsen bin ich aber in Duisburg im Ruhrgebiet und in Moers am Niederrhein. Studiert und promoviert habe ich in Bonn, wo ich eine Portion Rheinland mitbekommen habe.

Gila:Wie spät klingelt Dein Wecker morgens und wie verbringst Du die erste Stunde des Tages?

Neo: Mein Wecker klingelt um sieben. Früher hat er um sechs geklingelt. Eines mache ich jeden Morgen: einen kurzen Work-out. Das Wichtigste dabei sind Übungen für den unteren Rücken, denn als Lektor arbeite ich viel im Sitzen und möchte die Körperhaltung verbessern. Nach dem Workout gibt es noch einen kleinen Spaziergang vor der Arbeit, der bei Bedarf auch mal ausfallen kann. An sich ist der Spaziergang aber wichtig, weil ich als Freiberufler zu Hause arbeite und Rituale brauche, die für Abwechslung sorgen.

Gila: Oh je, jetzt bekomme ich gerade ein schlechtes Gewissen. Ich sollte auch viel mehr für meinen kaputten Rücken machen. Wie würde Dein bester Freund Dich mit drei Worten beschreiben?

Neo: Sekunde, ich frage mal eben per Messenger nach: „warmherzig, begeisterungsfähig und kreativ“ lese ich da. Zum Glück hat er nicht „anstrengend“ geschrieben. Trotz meiner Schüchternheit und meines ruhigen Gemüts kann ich eine kämpferische Art zeigen, die sich positiv und negativ deuten lässt.

Gila: Gibt es ein besonderes Buch, das Dich durch Deine Kindheit begleitet hat?

Neo: Eine richtige Leseratte bin ich erst als Teenager geworden. Wenn ich mich als Kind sehe, denke ich an Asterix. Auch wenn es „nur“ ein Comic ist, sehe ich in Asterix, Obelix, Miraculix und Idefix die Helden meiner Kindheit. Ihre Abenteuer haben mir auf humorvolle Weise gezeigt, wie spannend die Welt der Kelten, Römer, Ägypter, Griechen und Germanen war. Und vieler anderer Völker.

Gila: Was war bisher Dein spannendstes Erlebnis als frischgebackener Autor?

Neo: Schwer zu sagen. Wenn das Buch draußen ist und man den Marketingplan aktiv angeht, geht alles Schlag auf Schlag. Ich glaube, die erste Leserreaktion auf Instagram hat mir viel Auftrieb gegeben. Es sind wohl die „ersten Male“, die man nicht so schnell vergisst, zum Beispiel die erste Antwort von einer Zeitung, die eine längere Story über mich machen wollte. Da hatte ich Herzklopfen. Oder die erste Zusage einer Buchhändlerin. Als sie mein Buch ins Sortiment aufnahm, konnte ich es kaum glauben, obwohl es mein Ziel war. Ich dachte: Die Mühe hat sich gelohnt, es wird ein steiniger Weg, aber es geht voran.

Gila: Du veröffentlichst unter dem Pseudonym Neo Helm. Wie bist Du auf den Namen gekommen?

Neo: Da mein richtiger Name eng mit meiner beruflichen Marke verbunden ist, musste ich ein Pseudonym finden. Einen einfachen Namen, der international gut funktioniert. Der Vorname „Neo“ hat mir schon immer gefallen, weil er „Neuheit“ bedeutet. Außerdem erinnert er an die Hauptfigur aus dem Film „Matrix“, was ich toll finde. Auf den Nachnamen „Helm“ bin ich gekommen, weil mein Vater mir damals den Vornamen „Wilhelm“ geben wollte. Meine Mutter hat das zu meinem Glück verhindert. Ich habe die Vorsilbe weggelassen und fand „Neo Helm“ gut.

Gila: Ein wenig erfährt man schon von Dir auf Deiner Website Neo Helm

Du bist aber nicht nur Autor für Fantasyromane, sondern hast Deine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Du bist Lektor, Autorencoach, Werbetexter und Ghostwriter. Wann findest Du bei all der Arbeit überhaupt noch Zeit zum Schreiben?

Neo: Tatsächlich schreibe ich im Moment nicht viel. Das Marketing für Halbgott 1 nimmt viel Raum ein. Parallel zum Buchmarketing überarbeite ich die beiden nächsten Bände, die ich zum Glück schon geschrieben habe. Als ich vor vier Jahren mit dem Schreiben anfing, konnte ich den Beruf gut mit dem Schreiben vereinbaren. Ich schätze, dass ich später, wenn ich die Fortsetzung(en) schreibe, einen Weg finden muss, meine Arbeit mit dem Schreiben UND dem Marketing zu vereinbaren. Es wird sicher klappen, weil ich dann erfahrener im Autorenmarketing sein werde. Aber es ist auch eine große Herausforderung, wie ich jetzt schon sehe. Wenn es zu viel wird, muss ich eben Abstriche machen, aber nicht im Brotberuf, den will und darf ich natürlich nicht vernachlässigen.

Gila: Am 1.12. 2023 hast Du Dein Debüt „Halbgott 1 – Die Flucht der Unsterblichen“ veröffentlicht. Wie haben die Menschen (Familie, Freunde) in Deinem Umfeld auf Deinen Roman reagiert?

Neo: Meine Freunde und meine Familie haben mir vor der Veröffentlichung viel Mut gemacht. Nach der Veröffentlichung gab es meist positive Reaktionen und interessierte Nachfragen. Vereinzelt gab es auch zurückhaltende oder kritische Reaktionen. Die meisten waren aber nicht direkt negativ, sie führten eher zu grundsätzlichen Gesprächen darüber, wie die Veröffentlichung ohne Verlag überhaupt klappen kann. Das kann man dann ja erklären. Richtig negative Rückmeldungen gab es selten, aber das war dann auch eine interessante Erfahrung, wenn es passierte. Man muss dann sehen, wie man damit umgeht, welche Impulse man konstruktiv findet und welche man besser einfach stehen lässt, um weiterhin sein Ding zu drehen.

Gila: Du schreibst Fantasy für Erwachsene. Die meisten Fantasy-Bücher, die ich kenne, sind All-Age-Fantasyromane. Worin besteht Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen Fantasy für Erwachsene und Fantasy für Jugendliche?

Neo: Seit Harry Potter ist die All-Age-Fantasy natürlich sehr präsent, denn solche Erfolge werden immer zu Trendsettern. Aber parallel zu J.K. Rowlings „Harry Potter“ hat George R.R. Martins „Das Lied von Eis und Feuer“ viele Erwachsene begeistert, wurde in fast 50 Sprachen übersetzt und als „Game of Thrones“ megaerfolgreich inszeniert. Fantasy für Erwachsene müsste genauso gefragt sein wie All-Age-Fantasy. Ich persönlich glaube, dass man mehr Freiheiten hat, wenn man für Erwachsene schreibt. Man kann dann ernste Themen anders angehen. Kinder- und Jugendbücher wie Michael Endes „Momo“ können natürlich auch sehr ernste Themen behandeln. Aus diesem Buch kann jeder Erwachsene viel lernen. Aber die Fantasyliteratur für Erwachsene inszeniert die dunkle Seite der Figuren anders, vielleicht genauer, und nimmt die Zwischentöne zwischen Gut und Böse stärker in den Blick.

Gila: Wie bist Du auf die Idee zu der Geschichte gekommen?

Neo: Es war die Stimmung nach meiner Promotion im Jahr 2011, die mich auf die Idee brachte. Das Prüfungsverfahren und die letzten Monate an der Uni waren stressig für mich. Da kam mir die Idee einer anderen Welt, in der sich eine den Menschen überlegene Kultur in einem Wald versteckt. Die Romanidee war sicher ein Ausgleich für mich. In meiner Fantasie konnte ich der anstrengenden Realität entfliehen. In den folgenden Jahren dachte ich immer wieder an die Idee zurück. Aber erst neun Jahre später, als ich als Lektor im Sattel saß, ging ich die Idee konsequent an.

Gila: Wusstest Du beim Schreiben des ersten Satzes schon, wie das Buch endet?

Neo: Ja, aber nur grob. Ich hatte einen Plot entwickelt und auch ein vorläufiges Ende festgelegt. Aber sowohl das Ende als auch der gesamte Schreibplan haben sich während des Schreibens stark verändert. Ich habe immer wieder mit dem Schreiben aufgehört, um den Plot zu überarbeiten und zu aktualisieren.

Gila: Beschreibe Deinen Hauptprotagonisten Kilian doch einmal in drei Worten.

Neo: Neugieriger, abenteuerlustiger Grübler.

Gila: Gibt es eine Figur, die Dir beim Schreiben besonders ans Herz gewachsen ist?

Neo: Ja, überraschenderweise eine Figur, die zunächst keine Hauptrolle spielen sollte. Rajona, eine Magd, die nach einem schrecklichen Erlebnis nicht mehr Magd bleiben kann und zur Waffe greift. Aber auch der Antagonist Corbal, ein rachedurstiger Unsterblicher, ist mir ans Herz gewachsen, weil er sich ganz anders entwickelt hat, als ich es ursprünglich geplant hatte.

Gila: Band zwei und drei der Trilogie sollen noch in diesem Jahr folgen? Was kommt danach? Gibt es schon Pläne für eine neue Reihe?

Neo: Band 2 kommt auf jeden Fall Mitte des Jahres. Band 3 kommt entweder im Winter 2024 oder Anfang 2025. Danach möchte ich die Halbgott-Reihe mit weiteren Folgebänden zu einer Saga ausbauen. Ich kann mir auch vorstellen, zwischendurch etwas anderes als High Fantasy auszuprobieren.

Gila: Du hast Dein Buch als Selfpublisher veröffentlicht. Was war für Dich die größte Herausforderung bei der Vermarktung des Buches?

Neo: Die größte Herausforderung war die ständige Recherche und die hohe Eigenverantwortung. Ich glaube, vieles wäre einfacher gewesen, wenn ich Verlage gesucht (und gefunden) hätte. Auf der anderen Seite knüpft man beim Veröffentlichen in Eigenregie schöne Kontakte, etwa zu anderen Autorinnen und Dienstleistern. Insgesamt ist man als Selfpublisher sehr gefordert, man ist von Anfang an in einer Unternehmerrolle und muss strategisch vorgehen. Ich weiß nicht, ob ich das mit zwanzig Jahren gewagt hätte. Andere junge Autorinnen und Autoren machen das sehr erfolgreich, und das freut mich für sie.

Gila: Zum Schluss verrate den Lesern doch noch, was Dein Buch von anderen unterscheidet und weshalb sie es unbedingt lesen sollten?

Neo: Erlebe kreativen Weltenbau mit einer satten Portion Lebensnähe! Du hast Lust auf epische High Fantasy mit dunkler Magie, geheimnisvollen Legenden und tiefgründigen Charakteren? „Halbgott 1“ entfaltet ein packendes Szenario, in dem Welten aufeinanderprallen und ein Unsterblicher nach alter Größe strebt. Erlebe den Auftakt einer temporeichen Fantasy-Reihe, die dich in eine andere Realität entführt und vor ernsten Themen nicht zurückschreckt.

Gila: Vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mich zu besuchen, Neo!

Neo: Allergernst, Gila! Herzlichen Dank für die Einladung! Lass uns gern jederzeit wieder plaudern!

Besucht den Autoren gerne auf seiner Website und auf seinen Accounts auf Instagram und Facebook

Eine Antwort auf „🎙️Who are you? 🎙️ Neo Helm ♥️“

  1. Vielen lieben Dank, dass du dieses spannende Interview mit mir geführt hast, Gila! Deine Begeisterung für Fantasybücher gibt mir Auftrieb. Vor allem die Frage über All-Age-Fantasy hat mich zum Nachdenken gebracht. Es war spannend, mit dir über solche Themen zu sprechen!!!

    Herzliche Grüße

    Neo Helm

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